Archive for April, 2006

There once was a human ecologist

April 14th, 2006

Once upon a time, there was a human ecologist. He came and said earnestly: Think globally, act locally!

And thus he did. He thought oh so globally, and he acted only locally. By chance, nobody knows him, but he lived happily ever after.

Big open questions of triviality

April 13th, 2006

You can take it as a big open question or as a triviality.

Francisco J. Varela

Magic sentences

April 11th, 2006

You can easily write down a sentence that when looked at closely makes no sense at all and, however, there will be quite some who think it does.

Me, my lies, and I

April 10th, 2006

Who am I? — Of course, trivially I am I. But who says so? Who is I and who is I not? Can I trust this I?

Who am I? Who is me?
Am I the sum of my history, or am I more than the sum of it? Or less? I keep forgetting. Nature or nurture? Are my hopes and wishes part of me?

What about the collection of aches and pains that consume my body? How old am I? Old enough to kick my father’s butt? Am I ready to accept my rheumatic disorders? Or more? Where do I draw the line? On my birthday? When I die? Does death end my life, and me?

What have we forgotten about ourselves? There is this and that which I am proud of, what I believe in, and those I love. And there is everything else. I am the one to decide. So, it depends. I depend on me?

People keep asking: Who are you? — I’d like to answer honestly: I do not know. And I do, because there again is this I. I says about I that I does not know.

Maybe this is why trivial is not derived from a broad way but from three ways crossing at one point: The I that is me, the I that says I, and all that is not I.
Who said that?

Difference

April 7th, 2006

Everything makes a difference,
which is why nothing makes a difference.

Wenn uns ein paar Worte fehlen

April 4th, 2006

Das oft Wunderbare an Dichterinnen und Dichtern ist die Buntheit der Worte, die sie finden, wenn ihnen ein paar Worte fehlen.

Gonna move

April 3rd, 2006

Gonna Move (by Paul Pena)

When I was a little boy I felt so alone
Quiet country house that I had to call home
Living with a couple of folks, rich millionaires
Sat on their money, Lord, it seemed they didn’t care

Finally we moved to our own place
Where I could walk around with a smile on my face
And I knew in order to be a man
I had to pull up my roots and move on in this land

I’m gonna move away from here
You can find me if you wanna go there
I’m gonna move away from here
You can find me if you wanna go there

Came to a school in the big city
Looked around at the lights and I thought they were pretty
They told me and teached me to live by their rules
So I wouldn’t be nobody’s fool

I found out, not too long
Their rules wouldn’t let me sing my song
I know in order to be a man
I had to pull up roots once again and move on in this land

I’m gonna move away from here
You can find me if you wanna go there
I’m gonna move away from here
You can find me if you wanna go there

Then I joined the college ranks
There they said they’d teach me how to think
They gave me books to read and papers to write
They didn’t know about this boy’s coming fight

But I found out that after a while
Reading those books was making me lose my smile
And I knew in order to not conceal
I had to play music and express what I feel

I’m gonna move away from here
You can find me if you wanna go there
I’m gonna move…

Gonna move away from here …
Jump on the train, come on …
Come on and ride, you will see …
We gonna get there in a little while …
Come on with me …

Roll on, roll on, roll on …

If it ain’t fast enough
we’re gonna jump on a plane

(Song and lyrics are by Paul Pena; this transcription of lyrics was done by Andreas Schamanek.)

Kritik ist eine Geschmacksfrage

April 2nd, 2006

Kritik setzt einen Standpunkt voraus, der nicht absolut sein kann, es sei denn die Kritisierenden entscheiden sich für Universalismus anstelle von Relativismus. So ist bereits die Möglichkeit von Objektivität fraglich. Die Begründbarkeit einer Kritik ist grundsätzlich anzuzweifeln, solange die Frage nach einer möglichen Letztbegründung offen ist und diskutiert wird.

Kritik bezieht sich auf Aussagen, die einen bestimmten räumlichen, zeitlichen, kulturellen, sozialen und sonstig eingeschränkten Gültigkeitsbereich haben, der sich auch auf die Kritik überträgt, wobei er im allgemeinen weiter eingeschränkt wird. Kritik bezieht sich auf Sachverhalte, die nicht trivialerweise falsch sind. Was trivial ist und was nicht, ist eine nicht-triviale und meist unentscheidbare Frage.

Solange wesentliche Grundfragen (Was ist Leben? Gibt es freien Willen? Existiert Gott? Was ist wahr, was ist falsch?) diskutiert werden, kann auch Kritik diskutiert werden.

Wenn sich die Kritik auf komplexe, dynamische Systeme erstreckt (beispielsweise Lebewesen und soziale Systeme), so sind deren systemische Eigenschaften, zumindest aber deren Dynamik und Komplexität zu berücksichtigen. Sie erlauben, Kritik in Frage zu stellen, zumal Kritik meist keine ausreichende Komplexitätsreduktion sein kann, insbesondere wenn sie versucht, kritisierbaren Reduktionismus zu vermeiden.

Möchten wir die Bedeutung eines Kategorischen Imperativs oder der Goldenen Regel anerkennen, so ist Kritik hinsichtlich ihres Geltungsanspruches zu überprüfen, vor allem wenn sie über persönliche, individuelle Stellungnahmen hinausgeht.

Kritik setzt im allgemeinen Wissen voraus, jedoch kann kaum von einem Konsens darüber ausgegangen werden, zumal (kritisiertes) Wissen Wissensträgern (siehe Wissenssoziologie) zugeschrieben wird. Kritik und Wissen verstehen sich auch in diesem Sinne als perspektivische Begriffe.

Wenn einer Kritik Modellannahmen zugrunde liegen, kommt auch die Kritik der Modelltheorie, Modellbildung und Simulation zum Tragen.

Die kritisierten Personen und das Kritisierte stehen in einem Kontext, der oft aufgrund von Unzugänglichkeit, Größe, Zeit und Komplexität nicht zur Gänze erfassbar ist. Zum Beispiel können nicht alle Referenzen (der Referenzen) eines wissenschaftlichen Artikels gelesen werden. Manche sind vielleicht gar falsch oder ungenannt. Der persönliche, historische, kulturelle und sonstige Hintergrund einer Autorin oder eines Autors ist schwer rekonstruierbar.

Insofern Kritik eine Form von Kommunikation darstellt oder auf Kommunikation basiert, sind die Probleme der Kommunikation in Betracht zu ziehen. Die Mehrdeutigkeit der verwendeten Begriffe müsste unter Berücksichtigung der Probleme der Semantik abgeklärt werden.

Kritik ist in vielen Fällen eine Kritik einer Kritik, insofern das Kritisierte eine (scheinbar) kritisierbare Aussage über etwas darstellt. Kritik ist in diesem Sinne ein Begriff zweiter Ordnung. Die Kritik an der Kritik ist auf sich selbst anwendbar. Sie kritisiert sich selbst.

Die Selbstreferenz zeigt sich auch, wenn das Kritisierte eine Antwort (auf eine Frage, auf ein Hinterfragen) darstellt und Kritik als ein Hinterfragen oder darauf basierend gesehen wird. Dann wird ein Hinterfragen hinterfragt. So kann Kritik mittels eines Infiniten Regresses ad absurdum geführt werden.

In jedem Fall meint Kritik eine Unterscheidung. Als solche unterscheidet sie Unterscheidungen. Die Operationen (im Sinne der Systemtheorie) einer Kritik sind auf sie selbst anwendbar (mit den aus der Systemtheorie und Kybernetik bekannten Folgen). Das zeigt sich auch in den auftretenden Paradoxien, wenn sich Kritik als Rückmeldung und Feedback versteht.

Kritik kann nur Geschmack meinen.